Pro Familia und VeV Schweiz haben bei Väterorganisationen eine Umfrage durchgeführt.
Etwa 500 Väter, die Kinder unter 25 Jahren haben, haben geantwortet.

Zwei Drittel der Antworten kamen aus der Deutschschweiz und ein Drittel aus der lateinischen Schweiz. 55 % der antwortenden Väter waren geschieden, 45 % getrennt. Die Folgen für Väter sind weitreichend. Sie sind sozialer, psychologischer und finanzieller Art.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage sind folgende:

  1. Trennung und Scheidung wirken sich negativ auf die sozialen Beziehungen von getrennt­lebenden oder geschiedenen Vätern zu ihren Kindern aus (für 83 %). Dies halten wir für eine sehr hohe Zahl. Die überwältigende Mehrheit erwähnt eine Verschlechterung dieser Beziehungen (85 %).
  2. Für die grosse Mehrheit der geschiedenen oder getrenntlebenden Väter (74 %) ist eine Beziehung zu ihren Kindern nicht erwünscht. Dieser fehlende Kontakt wird als stärker empfunden, wenn das Kind noch klein ist.
  3. Vereinbarungen vor dem Gericht, die meist die Finanzierung eines Anwalts / einer An­wältin erfordern, lösen die meisten Fälle nur, wenn das Kind noch klein ist. Je älter das Kind ist, desto seltener werden diese Vereinbarungen eingehalten.
  4. Trennungen und Scheidungen haben für die überwältigende Mehrheit der Väter negative Auswirkungen auf das psychologische und finanzielle Wohlergehen. Alle Bereiche (psy­chologische und finanzielle Bereich sowie die Beziehung zu den Kindern) sind betroffen.
  5. Eine gute Beziehung zu ihren Kindern sowie finanzielle Aspekte sind die Elemente, die getrenntlebenden oder geschiedenen Vätern (49 %) im Vergleich zu ihrer früheren Situa­tion am meisten fehlen.
  6. Die Meinungen über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind geteilt. Etwa die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass diese Vereinbarkeit beeinträchtigt wurde, die andere Hälfte nicht. Diejenigen Faktoren, die am häufigsten als nicht vereinbarkeitsfördernd ge­nannt werden, sind: die Beziehung zur Ex-Partnerin sowie finanzielle Elemente.
  7. Die grosse Mehrheit der Kinder verbringt mehr Zeit mit der Mutter (72 %). Nur 19 % der Eltern teilen sich diese Zeit gleichmässig auf.
  8. Schliesslich verschwinden der Schmerz und die Schwierigkeiten, welche die Väter erle­ben, nur in geringem Masse mit der Zeit.Zur Umfrage von Pro Familia Schweiz und VeV Schweiz