Nachstehend veröffentlichen wir einen offenen Brief einer Frau an Frau Nationalrätin Jacqueline Fehr.
Sehr geehrte Frau Fehr,
An der Fachtagung vom 23. Februar 2011 in Solothurn zum Gemeinsamen Sorgerecht haben Sie zu uns gesprochen mit einem Input unter dem Titel „Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“.
Frau Fehr, Sie erwähnten dass Sie sehr lange gebraucht haben um verstehen zu können, um was es den hier engagierten Männern geht. Wäre es eventuell möglich dass noch mehr Zeit benötigt wird um den wirklichen Kern der Problematik zu begreifen?
Mehr Symbol als Engagement
Frau Fehr , in der Studie von Linus Cantieni kam heraus, dass 75 % der Väter ohne Sorgerecht eine Änderung wünschen! Sie möchten Geschichtenerzähler, Tröster, Welterklärer, Pflästerliaufkleber, liebevoller Vater unter der Woche sein und vieles mehr! Sie wollen nicht mehr nur Zahlvater und Besuchsvater sein. Und nun kommen Sie und behaupten, dass genau diese Väter ein Problem mit dem Wertgefühl und der Rollenverteilung haben? Es ginge nicht um das Engagement sondern um die Position? Diese Väter erleben das geteilte Sorgerecht als Niederlage, Demütigung und als Zurückstufung?
Sie haben wirklich lange gebraucht um wenig zu verstehen.
Frau Fehr, in ihrem Input vom Mittwoch habe ich mich über Ihren Scheuklappenblick gefragt – wie können sie die Augen fast ganz verschliessen und als Vizepräsidentin der Pro Familia Schweiz so eine Politik betreiben? Ich bin entsetzt und fassungslos – ich wünsche Ihnen, dass Sie sich niemals in der Lage befinden werden, wo Ihnen die die wichtigsten Personen in Ihrem Leben entfremdet werden.
Ich lade Sie ein auf mich zuzukommen und ich zeige Ihnen „unsere“ Welt, die Welt der Väter, die Sie als Männer ohne Wertgefühl, bloss auf Hierarchie pochend, beschreiben.
Mit freundlichen Grüssen
Brigitte Helfenstein
VeV Schweiz
Mutter mit 50 % Sorgerecht
Lehrerin, emanzipiert und verantwortungsvoll erziehend.